Der Blaue Engel
Marlene Dietrichs Darstellung der verführerischen Weimarer Tanzclubkünstlerin Lola baute ihre Legende auf und modernisierte das Paradebeispiel der femme fatale: Die glatten Magier der 1940er Jahre filmen noirowe ihre Realität für sie ebenso wie für die hartgesottene Fiktion.

Auf Wiedersehen Lenin!
1989 in Ostberlin angesiedelt, Wolfgang Beckers Sozialparodie Good Bye Lenin! (2003) konzentriert sich auf Alleinerziehende Christiane, ihr High-School-Kind Alex und seine Schwester Ariane, selbst eine jugendliche Mutter.

The boot
Wolfgang Petersens große persönliche Darstellung des Zweiten Weltkriegs 1981 – aus der Sicht eines Kriegsberichterstatters (Herbert Grönemeyer) – zeigt die lästige Präsenz einer deutschen U-Wasserfahrzeuggruppe unter dem Kommando eines pessimistischen Chefs (Jurgen Prochnow). Trotz der Tatsache, dass ehrfürchtig durch die spezialisierte Leistung des Films, zensiert er ihn als Hollywood-Stil Aktivität Rückenkühler und nationalistische Verherrlichung des Krieges.

 

Die weiße Schleife
Perfekt in Schwarz-Weiß gefilmt, deckt Michael Haneke’s 2009 Palme d’Or-Victor kühlend die zugrundeliegenden Grundlagen der Abscheu in einer abgelegenen deutschen Stadt an der Schwelle zum Ersten Weltkrieg auf. Ein älterer Erzieher (Christian Friedel) berichtet in seiner Darstellung über eine Progression von schrecklichen Taten, die aus einem Brunnen verrotteter Boshaftigkeit kamen, um einen Teil der schwächsten Einheimischen zu verletzen.

Christiane F.
Uli Edels erschreckende Show von 1981 hängt von der heimlich komponierten Sammlung von Memoiren der Künstlerin Christiane Felscherinow ab, die Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo.

Fritz Langs mentale Dramatisierung M (1931), die er mit seiner besseren Hälfte Thea von Harbou komponierte, wurde durch die Serienmorde von Peter Kürten in den Jahren 1929 und 1930 in und um Düsseldorf geweckt. Es spielt Peter Lorre, bisher bekannt als Comic-Drama auf dem Bildschirm, als Tyke-Killer Hans Beckert, der auf lange Sicht unter dem ständigen Blick eines Känguruhhofes erwischt und versucht wird.

Stroszek
Werner Herzog’s 1977 Stroszek, ein miserables, mit Gefühlen beladenes Comic-Drama, verfolgt das Schicksal von drei sozialen Unberührbaren: dem beschwipsten Straßenunterhalter (Bruno S.), der Hure (Eva Mattes) und Bruno’s schrulligem älteren Nachbarn Scheitz (Clemens Scheitz).

Das Leben anderer Menschen
Florian Henckel von Donnersmark, Erstautor des Erstautoriums, deckt mit seinem Buch The Lives of Others (2006) auf, inwieweit ostdeutsche Bürger von der Stasi (der Kriminalpolizei) beobachtet wurden. Mühe war selbst von der Stasi beobachtet worden. Er trat mit 54 Jahren in den Eimer, kurz nachdem seine beachtliche Hinrichtung dazu beigetragen hatte, dass The Lives of Others den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewann.

Das Kabinett von Dr. Caligari
Der deutsche expressionistische Film erreichte seinen Höhepunkt mit Robert Wienes geistigem Blut und Gore-Streifen von 1920, eigentlich der Stoff für schlechte Träume. Die breit verstümmelten, verwegenen Sets des Films spiegeln den Verstand des verstörten Spezialisten wider, aber auch den Deutschlands selbst inmitten und nach dem Ersten Weltkrieg. Cesare symbolisiert die deutschen Soldaten, die vom Staat geschickt worden waren, um den Metzger per Fernsteuerung zu führen.

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Metropole
Fritz Langs Stummfilm von 1927 ist ein weiteres perfektes Kunstwerk des deutschen Expressionismus und der Schlüsselfilm in der Entwicklung des Sci-Fi-Films als Instrument des sozialen Feedbacks. Basierend auf der letzten Geschichte von Lang und von Harbou untersucht sie die unvorsichtige Wiederholung des Lebens der Subjekte in einer hochmodernen unterdrückten Welt, die die Menschen an die Methoden der Schöpfung herabsetzt, und darüber hinaus den Klassenkampf der gierigen Besitzer gegen die verfolgten Arbeiter.